Tag: Schicksal
Zu ihrem 18. Geburtstag bekam die Schauspielerin Tilly Beaumont 1947 eine atemberaubend schöne Halskette geschenkt. Das Schmuckstück begleitete sie durch ihre ruhmreiche Karriere hindurch und zierte ihren Hals auf den glamourösesten Partys – bis sie auf einmal spurlos verschwand. Jahre später bittet Tilly ihr Enkelin Sophia, die Kette zu finden. Sophia hat gerade schmerzlich erfahren, dass man mit gutem Aussehen und dolce vita allein keine Rechnungen bezahlen kann. Die wertvolle Perlenkette könnte nun einige ihrer Probleme lösen. Aber was sind die eigentlichen Gründe für Tillys Auftrag? Und wie soll Sophia ein Erbstück finden, das sie noch nie gesehen hat? [randomhouse]
Heyne Verlag, 560 Seiten, ISBN 978-3453420298
Die Geschichte konzentriert sich hauptsächlich auf zwei Familiengeschichten innerhalb von zwei Zeitepochen und zwei Kontinenten sowie auf eine Perlenkette, die diese Familien unbewusst miteinander verbindet. Die Hauptprotagonisten Sophia war mir anfangs nicht sehr sympathisch, das hat sich im Laufe des Buches zwar ein wenig gelegt, aber so richtig warm wurde ich nicht mit ihr. Die Geschichte ihrer Großmutter Tilly gefiel mir da wesentlich besser, auch weil diese in Form von Briefen an Sophia in der Ich-Form geschrieben wurden. Die Lebensgeschichte von Aiko Watanabe, die aus der Familie der Perlentaucher stammt, hat mich sehr berührt. Als Nebenfigur wird Dominik am Anfang des Buches eingebracht, der sein Leben neu ordnen muss. Dann liest man lange nichts mehr von ihm, so dass man sich als Leser fragt, wozu man diese Informationen brauchte. Am Ende werden aber dann alle Stränge zusammengeführt und ergeben einen sinnvollen Schluss. Manches hätte man vielleicht etwas kompakter erzählen können. Dennoch ein wirklich schönes Buch mit einem flüssigen Erzählstil.
26.03.2019, 15.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Dörte Hansen erzählt mit ihrer schnörkellosen, klaren und direkten Art die Geschichte des Flüchtlingskind Vera, die auf einem Hof im Alten Land gestrandet ist und dort viele Jahre später eine andere Art von "Flüchtling" aufnimmt, nämlich ihre Nichte Eva, die ihr Leben neu ordnen muss. Das Leben auf dem Land und die eigenwillige Charaktere werden sehr humorvoll und liebevoll skizziert. Man steht förmlich zwischen den Apfelbäumen und beobachtet die Bauern. Auch das alte Haus, in dem Vera wohnt und ihre Nichte aufnimmt, hat schon viel gesehen und gehört und knarzt sich förmlich in das Herz des Lesers. Ein schönes Buch, das die Thematiken zwar nur anreißt, aber trotzdem erreicht, dass man mal über Toleranz, Akzeptanz und miteinander Leben nachdenkt.
Schade finde ich nur, dass die plattdeutschen Sätze als Fußnote für Nicht-Dialektiker nicht übersetzt wurden. Das wäre sicherlich hilfreich für den Leser gewesen.
25.03.2019, 13.59 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Die gemeinsame Reise von Gemma und Sisley auf den Spuren des Geheimnisses der „Frau in grün“(Gemälde "Bildnis einer Dame" von Pieter de Kempeneer), hervorgerufen durch die geheimnisvollen E-Mails und dem nachgebildeten Ohrschmuck wird rasant und spannend erzählt. Gemma und Sisley geben dabei ein schräges Paar ab, das wunderbar mit ihren speziellen Eigenarten beschrieben werden und deren Entwicklung man als Leser spürbar mitverfolgen kann. Die gewonnenen Erkenntnisse und das Zusammentragen kleiner Puzzlesteine zur Lösung des Geheimnisses waren für mich nicht immer nachvollziehbar, vermutlich fehlte mir da das entsprechende Hintergrundwissen aus Kunst und Kultur.
Bei der Recherche werden nicht nur immer wieder die Vergangenheit Gemmas aufarbeitet, es berührt auch das tragische Schicksal Lucrezia und das Leben und Schaffen des Dichterehepaares Robert und Elizabeth Browning. Man befindet sich daher in drei unterschiedlichen Zeitebenen. Mich persönlich hat das Schicksal von der jungen Lucrezia am meisten berührt und hätte da gerne mehr von gelesen, der Verweis zu den Brownings hätte ich nicht unbedingt gebraucht.
Der schöne und flüssige Schreibstil der Autorin macht einige wenige Längen, die ich beim Lesen empfand, wett und es war trotz kleiner Kritikpunkte für mich eine unterhaltsame Geschichte, die ein klein wenig an Dan Brown erinnerte.
Für mich nicht der beste Roman von Nicole C. Vosseler, ihre anderen Romane haben mich wesentlich mehr in den Bann gezogen, aber durchaus ein solider, unterhaltsamer und kurzweiliger Roman mit historischem Hintergrund.
12.01.2018, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL
03.05.2017, 01.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL
27.12.2016, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL
21.07.2015, 08.22 | (0/0) Kommentare | TB | PL
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| Beschreibung: Selbst der Tod hat ein Herz ? 588 Seiten |
Was für ein Buch. Ich habe diese liebevoll erzählte Geschichte regelrecht verschlungen. Der einfache aber gefühlvolle und außergewöhnliche Erzählstil des Autors lässt einen in diese schwere Zeit versinken. Obwohl das Grauen allgegenwärtig ist, geht er damit sehr sachlich um, so dass das Buch nicht dramatisch wirkt. Es dreht sich alles um Liesel. Die Figuren sind so liebevoll und authentisch gezeichnet, sogar die Nebenprotagonisten, dass man meint, sie persönlich zu kennen. Besonders außergewöhnlich finde ich, dass der Autor die Geschichte aus der Sicht des Todes erzählt, der in dieser Zeit nun wirklich genug zu tun hatte. Und doch begegnet er immer wieder Liesel, von der er stark beeindruckt ist, wie sie diese schwere Zeit mit Hilfe ihrer Bücher und Worte übersteht. Unbedingt Lesen.
10.02.2014, 09.02 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
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| Beschreibung: Seit vielen Generationen leben die Kellers im sonnigen Kildron und bauen Oliven
an. Sie sind keine gewöhnliche Familie, denn durch eine besondere Veranlagung
haben die weiblichen Nachkommen ein besonders langes Leben, und die älteste,
Anna, ist 112 Jahre alt. Als ein Forscher auf die Familie aufmerksam wird,
versetzt er sie in große Unruhe. Auf der Suche nach dem Grund der mysteriösen
Langlebigkeit stößt er auf ein Netz aus gut gehüteten Familiengeheimnissen, und
es kommen einige Wahrheiten ans Tageslicht, denen die Keller-Frauen bisher immer
aus dem Weg gegangen sind. Von da an ist nichts mehr, wie es war ... 384 Seiten |
Die Geschichte an sich hätte durchaus potenzial gehabt, leider wurde sie zeitweise recht langweilig erzählt, obwohl die Einzelschicksale der weiblichen Familienmitglieder durchaus spannend waren. Letztendlich habe ich nur weitergelesen, um die letzten Geheimnisse dieser Familie zu erfahren. Aber spektakulär waren sie nicht.
08.02.2014, 12.28 | (0/0) Kommentare | TB | PL
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| Bekanntlich verstrickt sich jeder, der über sein eigenes Leben schreiben
will, in ein Lügenknäuel. Der Kunstgriff, mit dem Irene Dische diesem Dilemma
entgeht, ist genial: an ihrer Statt erzählt Großmutter Elisabeth Rother, genannt
Mops, und die Enkelin setzt sich lustvoll ihrem süffisanten, gnadenlos
vorurteilsbeladenen Blick aus. |
Hannelore Hoger füllt die Großmama mit Leben und die immer leicht arogante Art und Weise des Erzählstils kommt wunderbar herüber. Humorvoll mit einem guten Stück Ironie wird die Geschichte einer jüdischen Auswandererfamilie erzählt. Und wirklich gut weg kommt - außer der Großmama selbstverständlich - keiner gut weg.
Zwischendurch wurde es ein wenig langatmig, aber alleine durch Hannelore Hoger verlor sich der Hörgenuss nie.
09.09.2013, 12.25 | (0/0) Kommentare | TB | PL
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| Beschreibung: Allan Karlsson hat Geburtstag. Er wird 100 Jahre alt. Eigentlich ein
Grund zu feiern. Doch während sich der Bürgermeister und die lokale
Presse auf das große Spektakel vorbereiten, hat der Hundertjährige ganz
andere Pläne: er verschwindet einfach ? und schon bald steht ganz
Schweden wegen seiner Flucht auf dem Kopf. Doch mit solchen Dingen hat
Allan seine Erfahrung, er hat schließlich in jungen Jahren die ganze
Welt durcheinander gebracht. 413 Seiten |
Eine sehr ungewöhnliche Lebensgeschichte eines Hundertjährigen, der mich ein wenig an Forest Gump erinnerte. Die Geschichte pendelt zwischen Heute und der Vergangenheit hin und her. Der einfache und lockere Erzählstil mit seinem recht trockenen Humor macht aus dieser Lektüre einen kurzweiligen Spaß mit vielen unerwarteten Wendungen.
18.11.2012, 19.37 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL