3. und letzter Teil der Trilogie Gezeiten der Macht:
Quilûn und die Zauberin Kyrin haben das Feuer der Revolution entfacht, das die alte Macht auf dem Berg verschlang. Doch nun können sie es nicht mehr löschen. Gestürzte Adelshäuser, rachsüchtige Bürgerliche, befreite Gladiatoren, unkontrollierte Steinmagier … immer neue Unruhen flammen auf. Der Todfeind von gestern kann heute die letzte Rettung sein – aber nur um einen Preis, der einem treuen Freund den Tod bringen mag. Zwischen dem gewonnenen Krieg und dem gesicherten Frieden liegt ein weiter Weg, und dieser ist unter den Ruinen der alten Ordnung verschüttet. Die Zeit arbeitet für die uralten Geister, die den Sterblichen nur eine Rolle auf dem Berg der Macht zugestehen: die des gehorsamen Sklaven.
Ruinen der Macht ist ein spannender Abschluss dieser außergewöhnlichen Fantasy-Trilogie. Es ist von allem wieder etwas dabei: Intrigen, Kämpfe, Liebeleien, Sehnsüchte, ungewohnte Handlungen und starke Charaktere. Besonders die Entwicklung von Quilûn hat mir hier sehr gut gefallen. Aber auch alle anderen Figuren haben sich entwickelt, vielleicht nicht immer zum Besseren. Das Geheimnis des Berges wird nun Stück für Stück entschlüsselt und die losen Fäden zusammen geführt. Bei den unterschiedlichen Häusern und den vielen Intrigen kam ich ein wenig durcheinander, die Geschichte kann man trotz allem gut verfolgen. Eine Frage beschäftigte mich beim Lesen immer wieder: Revolution ist ja schön und gut, um alte Strukturen aufzureißen, aber ohne einen Plan, wie es denn besser gehen sollte, gibt es dabei zunächst nur Verlierer. Der Schrei nach etwas Neuem, zu seinem eigenen Gunsten Besseren ist immer schnell ausgestoßen, doch wie das Bessere/Neue/Andere geht, darauf haben die Wenigsten eine Antwort. Diese Geschichte verdeutlicht sehr stark, dass ein Abriss immer schneller erfolgt als ein Wiederaufbau. Demnach war ich auch extrem gespannt darauf, wie Robert Corvus aus dieser Revolution wieder herauskommt. Das Ergebnis hat mich überrascht, ist aber durchaus nachvollziehbar und schlüssig. Ob es besser ist als vorher? Das kommt wohl immer auf die Perspektive an.
Für mich war das eine sehr aufschlussreiche, außergewöhnliche Trilogie, die ich jedem empfehlen kann, der gerne abseits des Mainstreams liest und sich auf ganz neue Abenteuer einstellen mag.