Es ist die größte
Wettfahrt aller Zeiten: Die beiden legendären Kapitäne Asleif Phileasson und
Beorn der Blender sind aufgebrochen, um den ganzen Kontinent Aventurien zu
umrunden. Dabei müssen sie sich heroischen Prüfungen stellen, und der Sieger
allein wird sich mit dem Ehrentitel »König der Meere« schmücken dürfen. Ihr
siebtes Abenteuer führt sie in die endlose Wüste. Dort inmitten turmhoher
Sanddünen und unter der glühend heißen Sonne müssen sich die beiden Seebären
ihrer nächsten Prüfung stellen – und ein Geheimnis ergründen, dass unter dem
Staub von Jahrtausenden begraben liegt …
Heyne, 736 Seiten
Internetseite zu der Phileasson-Saga:
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Der 7. Teil der Phileasson-Saga um die erbitterte Wettfahrt zwischen den zwei zerstrittenen Kapitänen Asleif Phileasson und Beorn der Blender führt uns direkt mitten in die Geschichten von 1001 Nacht. In diesem Fall nach Fasar, die älteste Stadt in Aventurien mit ihren Bazaren, Propheten, Machtspielchen, Lust und Sünde. Aber nicht ohne Umwege. Während Phileasson sich in Khunchom seiner Vergangenheit stellt, muss sich Beorn in Zorgan ganz anderen Herausforderungen stellen, die diesmal nicht mit einer thorwalerischen Hauerei zu lösen sind. Es dauert also, bis man in Fasar ankommt, um dort zu versuchen, die 7. Aufgabe zu lösen, was natürlich nicht so einfach ist.
Mir hat hier der Weg von Beorn ein wenig besser gefallen als der von Phileasson. Beorn, der ursprünglich in der DSA Rollenspielgemeinde bisher nicht so viel Aufmerksamkeit erhalten hat, gewinnt in dieser Romanserie immer mehr an Format und Charakter. Und gerade diese Ecken und Kanten, von denen er zweifelsohne eine ganze Menge hat, machen diese Figur so unglaublich spannend.
Sehr mitgenommen hat mich eine Begebenheit in Fasar, die ich auch so schnell nicht vergessen kann. Hier haben die Autoren wirklich wieder alle Register gezogen und schreiben Dinge, wo man als Leser direkt rufen möchte: Das können die doch nicht machen! Doch, sie können. Und es zeigt sich, dass es jede Figur treffen kann, ob Lieblingsfigur, Randfigur, Freund, Feind, was auch immer.
Irgendwann landen Beorn und Asleif auch in der Wüste auf den Spuren der ehemals großen Elfenkultur. Für mich ein viel zu kurzes Lesevergnügen. Davon hätte ich sehr gerne mehr und vor allem ausführlicher gelesen. Immerhin assoziiert einem das Cover und die Überschrift, dass es hauptsächlich darum geht.
Besonders gelungen und unglaublich stark ist der Prolog, der diesmal die eher traurige und tragische Geschichte Galaynes erzählt. Seitdem sehe ich ihn mit anderen Augen und ist während des Abenteuers in diesem Buch zu einer meiner Lieblinge geworden (was - wie wir wissen - nie ungefährlich ist).
Es geht also spannend weiter. Alles ist noch offen. Die beiden Kontrahenten schenken sich nichts und beide wollen gewinnen. Sie setzen alles daran, am Ende "König der Meere" zu werden. Doch eigentlich ahnt man als Leser, und auch die Reisenden, dass es schon lange nicht mehr nur um den Titel geht, sondern etwas viel Größeres dahinter steckt. Da hilft nur eines: Dran bleiben!
Randbemerkung: Rabenstum, ein Roman von Bernhard Hennen über Fasar, beginnt kurz, nachdem die Wettkämpfer dort waren. Wer also danach noch mehr über Fasar und über die Wüstenbewohner lesen möchte, ist hier gut aufgehoben.